Vermögensschutz bedeutet nicht nur, sich vorsorglich Gedanken um Haftung, Regreß, Unfall, Unglück, Krankheit, Tod oder andere Schicksalsschläge zu machen, sondern auch und gerade bei dem Abschluß von Finanzgeschäften sehr, sehr vorsichtig und umsichtig zu sein. Es gilt, genau hinzuschauen. Die konzentrierte Aufmerksamkiet gilt für jede Form von Finanzgeschäften, sei es mit einer Bank oder mit einer Versicherung oder bei einer sonstigen Form der Geldanlage.
TIPP:
Binden Sie schon von Beginn an einen unabhängigen (nicht provisionsabhängigen!) Berater (Anwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rentenberater) ein. Vertrauen Sie keiner Geldanlageempfehlung. Bilden Sie sich erst Ihr eigenes Urteil und lassen Sie die Anlageempfehlung auf Herz und Nieren prüfen! Holen Sie so viel und so genaue Informationen ein, wie Sie bekommen können und recherchieren Sie den grauen Kapitalmarkt.
Wußten Sie beispielsweise, daß die meistens Privat- und Firmeninsolvenzen ihren Ursprung in Bankgeschäften, meist Krediten, haben? Nehmen Sie daher bei Bankgeschäft gleich von Anfang an einen unabhängigen Berater mit, nicht erst bei krisengeneigten Verhandlungen. Wußten Sie beispielsweise, daß Versicherungen durchaus oft die Auszahlung der Versicherungssummen verweigern? Gehen Sie daher gemeinsam mit einem Fachmann vor Abschluß eines Versicherungsvertrages diesen samt den beantworteten Zusatzfragen durch. Wußten Sie beispielsweise, daß die meisten privaten Geldvernichtungen aus Naivität und blindem Vertrauen gegenüber Geldanlageversprechungen erfolgen? Jedes Jahr sollen Anleger rund 30 Milliarden Euro durch dubiose Kapitalanlagen unwiederbringlich verlieren. Sie vermeiden einen Totalverlust am besten dadurch, daß Sie jemanden Drittes, der unbefangen die Angelegenheit analysiert, über die Angebote schauen lassen.
Skepsis und Vorsicht gilt bei allen Geldgeschäften! Jüngst hatten wir wieder einen Vorfall zu betreuen, bei dem hemmungslose Finanzberater Unsummen für eine windige Geldanlage locker machen konnten:
Mit Private Placements sei gutes Geld zu verdienen. Ähnlich wie der Eintrag bei Wikipedia berief sich der Finanzberater darauf, daß die beteiligten Investoren über ein großes Vermögen verfügen müssten, da Private Placements meist einen sehr hohen Preis pro Vermögensgegenstand haben (ggf. mehrere Millionen). Ein sechsstelliger Betrag sei schon erforderlich und floss leider auch. Gestaltet wurde diese Geldanlage als Darlehen. Nach einem Jahr sollte das Geld verdoppelt zurückfließen. Klang äußerst utopisch. Nun, die Frist von einem Jahr verstrich und kein Geld floß. Bei genauerem Nachfragen antwortete der Finanzspekulant eher ausweichend als geradlinig und hatte für jede zeitliche Verzögerung eine Erklärung. Es sei nicht genügend Gesamtkapital für eine fristgerechte Platzierung zustandegekommen. Kritische Investoren verzögerten die Durchführung. Man benötige noch weitere Zulassungsformalia. Und so weiter und so fort. Inzwischen ermittele – völlig unbegründet – die Staatsanwaltschaft und erschwere dadurch die Geldgeschäfte. Das Geld sei aber sicher: Über eine Hong Kong Limited, die Anteilseignerin an einer British Island Limited sei, wären die Gelder investiert. Einzelheiten des hier zugrundeliegenden Geschäfts habe schließlich auch Professor Bernt Bühnemann aus Hamburg in einem Fachartikel beschrieben. Wir recherchieren und stellen fest: Bernt Bühnemann wird bereits das ein oder andere Mal in Zusammenhang mit suspekten Geldanlagen als Referenz angeführt, ohne daß er selbst an diesen Geldanlageprodukten beteiligt ist.
Ein anderes Beispiel ist noch haarsträubender: Ein – inzwischen geläuterter – Handwerker hatte eine beachtliche Summe Schwarzgeld angesammelt und erfuhr von einem österreichischen Finanzberater, daß er nicht nur das Geld legalisieren könne, sondern darüber hinaus eine Rendite von 20 Prozent pro Jahr drin sei. Anfangs überwog die Zurückhaltung des künftigen Investors. Er wolle das System erst einmal mit einer kleinen Summe testen. Dazu zahlte er zehntausend Euro ein. Nach der versprochenen Zeit erhielt er tatsächlich zwölftausend Euro in bar. Das Geld sei jetzt sauber, hieß es noch. Unbekümmert gab der Handwerker den stolzen Zinsgewinn aus und entschied sich, etwas größer einzusteigen. Dreihunderttausend Euro wollte er nun investieren. Wieder wurde ein Termin in einem Luxushotel in Wien ausgemacht, genauso wie beim ersten Mal mit den zehntausend Euro. Man traf sich in einer Suite. Der Koffer mit dem Geld wurde übergeben und die Finanzberater gingen zum Geldzählen in das Nebenzimmer. Die Zeit verging und nach einer Weile wollte der Handwerker nachfragen, ob alles in Ordnung sei, und fand aber nur ein leeres Nebenzimmer vor. Finanzvermittler samt Geldkoffer waren weg. Jetzt wußte der Geprellte, was die Stunde geschlagen hatte. Zuhause in Deutschland sprach er seinen Steuerberater an, was er machen könne. Dessen Antwort war klar und wenig hilfreich: Wenn er strafrechtlich vorgehe, würde ihn als Schwarzgeldbesitzer auch ein Streifschuß treffen. Daraufhin beschloß er, nichts weiter zu unternehmen. Er war nun um eine Erfahrung reicher. Kosten: dreihunderttausend Euro. Im Vergleich dazu fallen Beraterkosten deutlich niedriger aus.
Fragen Sie daher vor jedem Investment einen unabhängigen Berater. Gerne können Sie uns anrufen.