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Streit im Chefsessel: Wenn GmbH-Gesellschafter aneinandergeraten

In deutschen GmbHs kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Gesellschaftern, die das Unternehmen lähmen und im schlimmsten Fall sogar seine Existenz bedrohen können. Nachfolgend möchte ich für Sie einen Blick auf die häufigsten Ursachen und möglichen Konsequenzen solcher Streitigkeiten werfen.

Typische Auslöser für Gesellschafterstreit

Gesellschafterkonflikte entstehen oft aus unterschiedlichen Vorstellungen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Während ein Gesellschafter beispielsweise expandieren möchte, bevorzugt der andere möglicherweise eine konservativere Geschäftspolitik. Auch Unstimmigkeiten über Gewinnverwendung und Ausschüttungen sind häufige Streitpunkte.

Besonders brisant wird es, wenn einem Gesellschafter Pflichtverletzungen oder gar kriminelles Verhalten vorgeworfen werden. Veruntreut ein Gesellschafter-Geschäftsführer Firmengelder oder geht er in Konkurrenz zum eigenen Unternehmen, kann dies schnell zu einem tiefgreifenden Zerwürfnis führen.

Rechtliche Folgen und Lösungswege

Eskaliert ein Konflikt, stehen den Beteiligten verschiedene juristische Optionen offen:

1. Anfechtung von Gesellschafterbeschlüssen: Fühlt sich ein Gesellschafter durch Mehrheitsentscheidungen benachteiligt, kann er diese vor Gericht anfechten.

2. Ausschluss eines Gesellschafters: Bei schwerem Fehlverhalten ist unter Umständen der Ausschluss eines Gesellschafters möglich – allerdings nur als letztes Mittel und mit hohen rechtlichen Hürden.

3. Austritt aus der GmbH: Ein Gesellschafter kann bei Vorliegen wichtiger Gründe seinen Austritt erklären und eine Abfindung verlangen.

4. Auflösung der Gesellschaft: Im Extremfall bleibt manchmal nur die Auflösung und Abwicklung der GmbH.

Gesellschafterstreitigkeiten enden leider oft vor Gericht und können sich über Jahre hinziehen. Das bindet nicht nur Ressourcen, sondern gefährdet auch den Fortbestand des Unternehmens.

Prävention ist der beste Schutz

Um Konflikte zu vermeiden, rate ich zu klaren Regelungen im Gesellschaftsvertrag. Dazu gehören detaillierte Bestimmungen zu Gewinnverwendung, Geschäftsführung und Kontrollrechten sowie Mechanismen zur Konfliktlösung. Ein durchdachter Gesellschaftsvertrag ist die beste Versicherung gegen lähmende Streitigkeiten. Die Standardformulare helfen überhaupt nicht. Sollten Sie so eine Standardsatzung für eine GmbH haben, sollte diese unbedingt geändert und regelmäßig überprüft und an veränderte Umstände angepasst werden.

Fazit: Gesellschafterstreit kann für eine GmbH existenzbedrohend sein. Umso wichtiger ist es, potenzielle Konflikte frühzeitig zu erkennen und bestmöglich vorzubeugen. Sind Sie einer solchen Situation ausgesetzt, ist eine frühzeitige anwaltiche Unterstützung Gold wert. Bitte nehmen Sie einfach Kontakt zu mir auf und rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine E-Mail: Rechtsanwalt Uwe Martens, Tel.: +49 (0) 69 – 95 92 91 90, fragen@recht-hilfreich.de

 

Autor: Rechtsanwalt Uwe Martens

Uwe Martens ist Rechtsanwalt bei elixir Rechtsanwaltsges. mbH, Frankfurt am Main. Er ist besonders in den Bereichen Wirtschafts- / Unternehmensrecht, Gesellschaftsrecht, Gesellschafterstreit, Recht der Geschäftsführer, Inkasso / Inkasso-Abwehr und Vermögensschutz tätig.

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